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Das Buch Jesus Sirach

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“Gott ist tot”

Manfred Herok  2014

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Weisheit                    Sirach:     Die Weisheit,  die zu Jesu Christi Zeiten gang und gäbe war:  

Kapitel 50:

Der Oberste Priester Simeon

Der Oberste Priester Simeon, der Sohn von Onias, besserte den Tempel aus und erneuerte ihn. Er legte die Fundamente für die hohe Doppelmauer und die Befestigungen am Tempel. Zu seiner Zeit wurde der Wasserspeicher angelegt, er hatte den gleichen Umfang wie das Meer aus Bronze. Simeon machte sich Gedanken, wie er das Volk schützen könnte; darum befestigte er sie Stadt für den Fall einer Belagerung.

Wie herrlich war, wenn er hinter dem Vorhang hervortrat und das Heiligtum durchschritt! Er war wie der Morgenstern, der zwischen den Wolken hervorleuchtet, wie der volle Mond, wie die Sonne, die über dem Tempel des Höchsten strahlt, wie der Regenbogen mit seiner leuchtenden Pracht in den Wolken, wie die blühenden Rosen zur Frühlingszeit, wie Lilien an einer Quelle, wie das Grün des Libanons im Sommer, wie brennender Weihrauch auf der Räucherpfanne, wie ein Gefäß, ganz aus Gold getrieben und mit Edelsteinen aller Art verziert, wie ein Ölbaum voller Früchte, wie eine Zypresse, die bis in die Wolken ragt.

Wenn er seine Amtskleidung anlegte und sich mit all ihrer Pracht schmückte, um zu dem heiligen Altar hinaufzugehen, dann erfüllte er den Vorhof des Tempels mit herrlichem Glanz. Wenn er aus den Händen der Priester die Teile des Opfers entgegenahm und dabei neben dem Herdfeuer des Altars stand, von seinen Brüdern umgeben wie von einem Kranz, dann war er wie eine Zeder auf dem Libanon, die in einem Kreis von Palmen steht. So standen die Nachkommen Aarons in ihrer Pracht vor der ganzen Gemeinde Israels und hielten die Opfergaben für den HERRN in ihren Händen. Wenn Simeon seinen Dienst am Altar vollzog und das Opfer bereitet hatte für GOTT, den Höchsten, den HERRN der Welt, dann griff seine Hand nach der Schale, um daraus Wein an den Sockel des Altars zu gießen, eine duftende Gabe für den Höchsten, den König der Welt. Dann stießen die Priester laute Rufe aus und bliesen die Trompeten aus gehämmertem Silber. Mit dem lauten Schall erinnerten sie den Höchsten an sein Volk. Sogleich warf sich das ganze versammelte Volk nieder, um den HERRN anzubeten, GOTT, den Höchsten, den HERRN der Welt. Und dann fingen die Sänger an, ihn zu preisen, und ihre wunderschönen Weisen ertönten mit mächtigem Schall. Währenddessen betete das Volk zum HERRN, dem Höchsten, der voll Erbarmen ist, bis der Gottesdienst zum Abschluß gekommen war. Dann kam Simeon vom Altar herab, hob seine Hände über die Gemeinde der Israeliten und erteilte ihr den Segen des HERRN, wobei ihm die Ehre zuteil wurde, den heiligen Namen auszusprechen. Die Gemeinde hatte sich unterdessen zum zweitenmal niedergeworfen, um den Segen des Höchsten zu empfangen.

Segensgebet

Nun preist den GOTT, dem die Welt gehört, der überall Gewaltiges vollbringt! Von Mutterleib an sorgt er für uns, beschenkt uns mit Glück und Gelingen und erweist uns täglich sein Erbarmen. Er fülle unsere Herzen mit Freude und schenke uns in unserer Zeit den Frieden, den Israel in der Vorzeit hatte! Sein Erbarmen bleibe beständig bei uns und rette uns unser Leben lang!

Verhaßte Nachbarvölker

Zwei Völker gibt es, die ich nicht ausstehen kann, und das dritte ist gar kein richtiges Volk: die Bewohner des Berglandes von Seir, die Philister und die unverständigen Samaritaner.

Schlußwort des Verfassers

Unterweisung voll von Einsicht und Wissen habe ich, Jesus, der Sohn Sirachs und Enkel Eleasars aus Jerusalem, in diesem Buch niedergeschrieben; alle meine Kenntnisse und Erfahrungen habe ich darin einfließen lassen. Unvergängliche Freude ist dem gewiß, der sich immer wieder mit dieser Unterweisung beschäftigt. Wer sie sich zu Herzen nimmt, wird weise. Wenn er sie in die Tat umsetzt, wird er in jeder Lage stark sein; denn die Ehrfurcht vor dem HERRN leitet ihn.

Kapitel 51:

Ein Danklied von Jesus, dem Sohn Sirachs

Ich danke dir, HERR und König; ich preise dich, GOTT, mein Retter! Deinen Namen will ich Rühmen, denn du bist mein Beschützer und Helfer. Du hast mich vor dem Grab bewahrt, mich aus der gefährlichen Schlinge befreit, die Verleumdung und Lüge mir ausgelegt hatten. Du warst mein Beistand gegen meine Feinde. Weil dein Erbarmen so unendlich groß ist und deine Ehre auf dem Spiel stand, hast du geholfen und mich gerettet vor dem wütenden Haß meiner Gegner, aus den Händen aller Mordgesellen, aus vielen Nöten, die mich bedrängten, aus erstickender Hitze, die mich umringte, aus Feuern, an denen ich unschuldig war, aus den tiefsten Tiefen der Totenwelt, vor Lügenworten und Verleumdung, vor den Pfeilen einer boshaften Zunge.

Mein Leben war dem Ende ganz nah, ich stand schon mit einem Fuß im Grab. Von allen Seiten umringten mich Feinde, und keiner war da, der mir helfen konnte. Ich blickte mich um nach Beistand von Menschen, doch weit und breit war keiner zu sehen. Da dachte ich an dein Erbarmen, HERR, an deine Taten seit uralter Zeit: Du rettest alle, die auf dich hoffen, und befreist sie aus der Macht ihrer Feinde. Da schrie ich zu dir hinauf um Hilfe und bat dich um Rettung vom sicheren Tod. Ich betete: HERR, du bist mein Vater, du bist mächtig und kannst mich retten. Überhebliche Feinde bedrücken mich, ich bin ohne Hilfe; verlaß mich nicht! Ich werde nicht aufhören, dir zu danken und deinen Namen mit Liedern zu preisen. Du hast meinen Hilferuf gehört, mich vom Rand des Grabes zurückgeholt und der Zeit des Unglücks ein Ende gemacht. Darum danke ich dir und preise dich und rühme deinen Namen, HERR!

Auf der Suche nach der Weisheit

Als ich noch jung war und noch nicht angefangen hatte, in der Welt umherzureisen, betete ich schon ausdrücklich um Weisheit. Ich stand vor dem Tempel und fragte nach ihr, und ich werde bis zum Ende nach ihr streben. Von ihren ersten Blüten in meinem Leben bis zum Reifen ihrer Früchte war sie meine ganze Freude. Meine Füße waren immer auf dem geraden Weg; denn von Jugend auf folgte ich ihrer Spur. Ich brachte ihr nur ein klein wenig Aufmerksamkeit entgegen, und schon wurde sie mir zuteil und brachte mir umfassendes Wissen. Durch sie bin ich Schritt für Schritt weitergekommen. Darum preise ich den, der mir zur Weisheit verholfen hat. Ich war entschlossen, ihre Lehren in die Tat umzusetzen und das Gute zu tun. Und ich habe es nicht zu bereuen! Ich habe tüchtig um sie kämpfen müssen; mit dem Befolgen des Gesetzes nahm ich es sehr genau. Oft genug mußte ich im Gebet traurig bekennen, wie weit ich noch von ihr entfernt war. Aber ich blieb dabei, ich wollte sie erlangen; und ich fand sie, als ich mich von Verfehlungen fernhielt. Von Anfang an gab sie mir Einsicht, deshalb werde ich sie nie verlassen. All mein Wünschen und Sehnen galt ihr, darum habe ich in ihr einen herrlichen Besitz erworben. Der HERR hat mir die Gabe der Rede geschenkt; mit dieser Gabe will ich ihn preisen. Ihr alle, die ihr unwissend seid, kommt zu mir, lernt in meiner Schule! Warum redet ihr ständig von eurer mangelnden Bildung und von eurem Wissensdurst? Ich kann euch nur sagen: Weise zu werden, kostet kein Geld. Nehmt die Mühe auf euch und seid bereit zu lernen; die Weisheit ist euch ganz nahe! Überzeugt euch selbst, wie wenig Mühe ich mir geben mußte, um so große Befriedigung zu finden! Selbst wenn ihr eine Menge Silber für die Weisheit hingeben müßtet, sie würde euch eine ebenso große Menge Gold einbringen. Freut euch über die Güte des HERRN und schämt euch nicht, ihm öffentlich dafür zu danken. Erfüllt eure Aufgabe, ehe eure Zeit abgelaufen ist! Dann wird er euch zu seiner Zeit dafür belohnen.

 

 

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Simon Son of Onias

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